Per Nachnahme Bestellen aus Kundensicht

Bezahlen erst bei Lieferung der Ware.

Postbote

Der Bereich des E-Commerce, also der weltweite Onlinehandel, wächst stetig.

Zusätzlich steigt damit auch die Anzahl an Bezahlungsmöglichkeiten, die dem Kunden durch die verschiedenen Onlineshops geboten werden.

Eine Möglichkeit ist dabei das „bestellen per Nachnahme“.

Jedoch nutzen lediglich 0,6 Prozent der Deutschen diese Zahlungsmethode, obwohl Bargeld nach wie vor die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode in Deutschland ist und einen Anteil von 60 Prozent vom Umsatz ausmacht.

Was bedeutet per Nachnahme bestellen?

Bestellen per Nachnahme bedeutet, dass die online gekaufte Ware persönlich von dem Postboten ausgehändigt wird und bei diesem dann auch bezahlt wird. Kunden wird also die Möglichkeit geboten die Ware nicht im Voraus bezahlen zu müssen, sondern erst in dem Moment, wo diese auch wirklich durch den Postboten zugestellt wird.

In der Regel müssen Bestellungen per Nachnahme bar bezahlt werden. Der Empfänger sollte also bedenken, dass er das Geld passend hat, denn der Zusteller hat häufig nur wenig Wechselgeld bei sich. Nach der Zahlung überweist das Versandunternehmen das Geld abschließend an den Händler.

Der Händler legt den Betrag fest, den der Kunde zu entrichten hat, wenn dieser den Brief oder das Paket bei einem Postdienstleister aufgibt. Welchen Betrag der Zusteller höchstens entgegennehmen kann, hängt von dem zustellenden Logistikunternehmen ab. Die Deutsche Post gibt beispielsweise für Sendungen per Nachnahme einen Höchstbetrag von 1.600€ vor, das Versandunternehmen DHL hingegen bietet einen Höchstbetrag von 3.500€ an.

Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen können Lieferungen per Nachnahme versenden. Alles was dazu benötigt wird, ist eine Nachnahmemarke sowie der dazugehörige Inkasso-Beleg mit den Kontodaten des Absenders. Die Nachnahmemarke muss zusätzlich zum Porto auf die Sendung geklebt werden, die zusammen mit dem Beleg beim Versanddienst abgeben werden.

Mit welchen Nachteilen muss beim Bestellen per Nachnahme gerechnet werden?

Sollten Sie von der Bestellung per Nachnahme gebrauch machen, müssen Sie folgende Punkte beachten:

Zusätzliche Gebühren


Im Falle einer Bestellung per Nachnahme berechnet der Postdienstleister zusätzlich zum Entgelt für den Versand eine gesonderte Gebühr, da dieser schließlich eine zusätzliche Leistung erbringen muss. Die Kosten dabei trägt zunächst der Absender. Allerdings wird diese Gebühr meist von dem Onlinehändler an ihre Kunden weitergereicht.

Die Höhe der Gebühren unterscheidet sich je nach Versanddienst, ist aber meist höher als das eigentliche Porto der versendeten Ware. Die Deutsche Post verlangt für die Nachnahmemarke eine Gebühr von 4,40€ bei Sendungen im Inland, zusätzlich zum Porto. Bei DHL betragen die zusätzlichen Gebühren 6,90€.

Anwesenheit nötig

Da die Ware bei der Zustellung bezahlt werden muss, ist es erforderlich, dass der Empfänger persönlich vor Ort ist. Der Käufer hat also nicht die Möglichkeit einen Ablageort zu wählen. Auch Briefkasteneinwürfe oder Ersatzzustellungen bei Nachbarn sind üblicherweise nicht möglich.

Lediglich der Empfänger selbst ist zur Annahme der Lieferung berechtigt, es sei denn, es wird eine Vollmacht erstellt, welche an Dritte weitergeben wird. Mithilfe dieser Vollmacht ist diese Person dann berechtigt die bestellte Ware anzunehmen. Das können sowohl Nachbarn, Familienmitglieder oder auch Mitbewohner sein.

Die Vollmachtserklärung muss den Namen und die Anschrift des eigentlichen Empfängers und der bevollmächtigten Person beinhalten, sowie die Beschreibung der Sendung mit Liefernummer und Nachnahmebetrag. Auch die Gültigkeitsdauer der Vollmacht und die Widerrufsmöglichkeit müssen Bestandteil sein. Anschließend muss diese vom Empfänger unterschrieben werden.

Achtung! Betrug

Wird eine Bestellung per Nachnahme geliefert, sollte darauf geachtet werden, was geliefert und ob überhaupt etwas bestellt wurde. Immer wieder senden dubiose Anbieter Sendungen per Nachnahme an beliebige Personen, in der Hoffnung, dass diese auf den Betrug hereinfallen und den fälligen Nachnahmebetrag bezahlen.

Häufig geht dieser Plan auf und der Empfänger vertraut darauf, dass alles seine Richtigkeit habe und etwa ein Familienmitglied oder Mitbewohner die Bestellung aufgegeben hat. Im schlimmsten Falle bezahlt der Empfänger so für etwas, das gar nicht bestellt wurde.

Das Unternehmen ist in der Regel nicht mehr auffindbar und der Betrag kann nicht mehr zurückverlangt werden. Es sollte also vor der Zahlung geprüft werden, ob eine entsprechende Bestellung vorliegt, um einen finanziellen Schaden zu vermeiden.

Welche Vorteile bietet bestellen per Nachnahme?

Warum sich eine Bestellung per Nachnahme für Kunden trotz der erwähnten Nachteile lohnen kann, erfahren Sie jetzt.

Verkürzte Lieferzeit

Bei einer Bestellung per Nachnahme wird die Ware direkt nach dem Eingang der Bestellung an den Kunden versendet. Deshalb kommt die Lieferung schneller an.

Die verkürzte Lieferzeit kommt zu Stande, da der Händler nicht wie bei anderen Zahlungsmethoden auf den Eingang der Zahlung warten muss. Somit ist auch die Bearbeitungszeit deutlich kürzer, was dazu führt, dass die Lieferzeit insgesamt verkürzt ist.

Mehr Sicherheit

Durch die persönliche Übergabe vom Zusteller direkt an den Käufer bietet das Bestellen per Nachnahme mehr Sicherheit. Das kann vor allem bei sensiblen Dokumenten oder Waren von Vorteil sein.

Zudem ist es eine sichere Zahlungsvariante, da keine Kontodaten an den Onlineshop weitergegeben werden müssen. Und auch das Risiko fällt weg, dass die bereits bezahlte Ware nicht zu gestellt wird und der Käufer auf den Kosten sitzen bleibt.

Barzahlung

Ein weiterer Vorteil des Bestellens per Nachnahme ist hauptsächlich, dass auch Onlinebestellungen bar bezahlt werden können. Von Vorteil ist dies vor allem für Kunden, welche keine Kreditkarten oder andere Online-Zahlungsmöglichkeiten besitzen.

Außerdem sind Nachnahmebestellungen normalerweise auch dann möglich, wenn ein negativer Schufa-Eintrag vorhanden ist und nicht mehr per Kreditkarte oder Rechnung bezahlt werden kann.

Besonderheiten beim Bestellen per Nachnahme - die Rückgabefrist

Um Probleme bei der Rückgabe der Ware zu vermeiden, sollte sich der Käufer bereits vor Aufgabe einer Bestellung über Widerrufs- und Rückgabeberechtigungen des Händlers informieren.

Die Bedingungen zur Rücksendung und die Frist ist dabei bei den verschiedenen Onlinehändlern unterschiedlich.

In der Regel hat der Käufer ein bis zwei Wochen Zeit die Bestellung zurückzusenden.

Das Geld erhält der Kunde normalerweise auf dem selbem weg zurück, wie er es bezahlt hat.

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